Sprechen wir über möglichst umweltbewusste Mode, entscheidet die Materialwahl über die Belastung natürlicher Ressourcen wie Wasser oder Böden. Eines vorne weg… es gibt kein zu 100% perfektes Material.

Unterscheiden müssen wir zudem zwischen Anbau-/Produktionsphase, Nutzungs- und Lebensendphase. Und wie so oft steckt der Teufel im Detail. Deshalb gilt auch hier der Grundsatz: wer mehr Informationen besitzt, kann bessere Entscheidungen treffen!

Folgende Grafik gibt uns einen Überblick über den Anteil der verwendeten Materialien.

Fast ⅔ der Materialien sind mittlerweile synthetisch, d.h. erdölbasiert. Problematisch ist nebst der Herstellung insbesondere die Nutzungsphase, bei der viele Mikrofasern (=Mikroplastik) in unsere Gewässer gelangen. Grundsätzlich sind Naturfasern zu bevorzugen, auch wenn je nach Anbauart enorme Mengen an Wasser verwendet werden müssen und die Gefahr der Bodeversalzung besteht. Mischfasern sind auch nicht problemlos, weil die Rezyklierbarkeit mit der Beimischung von synthetischen Fasern abnimmt.

Wichtig ist daher (nebst Stil natürlich!) Tragekomfort, Qualität und Herstellungsart. Das nachhaltigste Kleidungsstück ist dabei immer noch dasjenige, das bereits in deiner Garderobe hängt.

Bedenke auch, dass du beim Kauf eines Kleidungsstücks auch die Wahl triffst, welches Material du direkt auf deiner Haut trägst. Hier kann dir ein Blick auf die in der Schweiz gängigen Zertifizierungen weiterhelfen.

Wer sich noch tiefer mit den Materialien befassen möchte, kann beispielsweise dieses Textillektion konsultieren.


Noch ein Nachtrag zur Natürlichkeit von Materialien. Die Zersetzungsrate in einer natürlichen Umgebung sprechen eine eindrückliche Sprache (s. oben).

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