In fast 65% aller Kleider stecken Kunststofffasern. Dafür werden jährlich ca. 70 Mio. Fass Erdöl zu Polyester, Nylon oder Polyacryl verarbeitet. 

Die Verwendung dieser Kunststofffasern is aus verschiedenen Gründen problematisch:

  • Umweltauswirkungen: Die Produktion erdölbasierter Rohstoffe ist sehr energieintensiv und führt zu erheblichen CO2-Emissionen. Zudem werden bei der Herstellung oft Chemikalien verwendet, die die Umwelt belasten können.

  • Kaum abbaubar: Kleidung aus Kunststofffasern ist praktisch nicht abbaubar. Auch wenn sie nicht mehr getragen und entsorgt wird, können diese Materialien noch für viele Jahre in der Umwelt verbleiben und möglicherweise Schaden anrichten.

  • Mikroplastik: Bei der Nutzung und dem Waschen von Kleidung aus Kunststofffasern lösen sich winzige Faserteilchen, die als Mikroplastik in die Umwelt gelangen. Diese Mikroplastikpartikel sind schwer abbaubar und können in Gewässern, Böden und letztendlich auch in Nahrungsketten landen. Bei Polyester sind es zusammengezählt bis zu 0.5mm Fasern pro 6 Kilogramm Kleidung. 


Der weitaus grösste Verursacher von Mikroplastik sind Textilien: Eindrückliche 35% des Mikroplastiks in den Meeren stammt von Kleidern.

Was kannst du tun?

Bevorzuge Naturfasern! Die Etikette gibt dir genügend Informationen.

  • Wasche nur so oft wie wirklich notwendig, gewisse Kleidungsstücke kannst du auch gut auslüften.

  • Das meiste Mikroplastik wird beim ersten Waschgang freigesetzt. Wähle die niedrigste Temperatur und eine kurze Waschdauer. Das reduziert auch bei weiteren Waschgängen die Entstehung von Mikrofasern.

  • Verzichte auf Weichspüler, denn der löst noch mehr Mikroplastik aus deiner Kleidung.

  • Fülle deine synthetische Kleidung in einen handelsüblichen Waschsack. Der funktioniert wie ein Filter und hält die synthetischen Fasern zurück.

Auch unter dem Mikroskop bestehen grosse Unterschiede zwischen Natur- und Polymerfasern. Das durften Besucher*innen der Fashion Revolution Week in Bern auch bereits feststellen, wo der Luzerner Fotograf Timmy Memeti seine mikroskopischen Werke ausstellte.

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